Lyrik–Wettbewerb der Klasse 6c

Im Mai wurde in unserer Klasse unter Anleitung von Frau Bobenz ein Lyrik–Wettbewerb gestartet. Also machten wir uns eifrig daran, selbst Gedichte zu schreiben. Das war gar nicht so einfach! Reime und Metrum waren oft nicht zu bezwingen, aber wir gaben unser Bestes. Eine unabhängige Jury hatte die Qual der Wahl. Nun stehen die Sieger fest:

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!

(Klasse 6c)


Leise Geräusche

Tags, wenn viele Menschen reden
Und dazu das Radio spricht,
tags, wenn all die Autos fahren,
hört man diese Sachen nicht.

Nachts, wenn es ganz leise ist
und niemand mehr die Ruhe stört,
dann hört man all die leisen Dinge,
welche man am Tage nicht hört.

Leise knackt der Küchenstuhl,
im Kühlschrank klirrt ein Einmachglas,
es tropft der Wasserhahn im Bad
und draußen streicht der Wind durchs Gras.


Die Armen

Autos fahren schnell
Die Laternen leuchten hell
Arme Leute sitzen in der Ecke
Ganz allein nur im Drecke
Reiche Leute beachten sie nicht
Sie sehen ihnen nicht ins Gesicht
Solche Leute haben kein Glück
Nicht einmal ein kleines Stück
Kein Essen, sie gehen ins Verderben
Sie denken nur noch ans Sterben
Ihre Sachen sind nur noch Lumpen
Die Lebensdauer beträgt nur noch Stunden
Viele Notdienste geben ihr Bestes
Wer spenden will, soll dies tun, wer nicht, lässt es
Man muss sich vorstellen, selbst in so einer Lage zu sein
Aber dies fällt den meisten Menschen nicht ein

Aus der Ecke ragt ein Hut mit einer Hand
Man legt ein Geldstück hinein und es hallt "Vielen Dank"
Der Bettler strahlt "Nun kann ich was essen"
Aber er weis "in ein paar Tagen kann ich es vergessen"
Als Bettler steckt man in größter Not
Es kann ja sein, er ist bald tot
Aus so einer Lage kommt man schwer wieder heraus
Man denkt sich "Vergiss es, du kommst da nicht mehr raus"
Man möchte nie ein Bettler sein
Hoffentlich tritt dies nicht ein
Sitzt man da einmal auf der Straße
Weiß man "Ja so läuft der Hase"


© Johannes-Kepler-Gymnasium Leipzig